Die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, ist viermal höher, wenn Sie die Unterstützung eines Arztes und eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen.¹
Die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, ist viermal höher, wenn Sie die Unterstützung eines Arztes und eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen.¹
Viele Raucher, die den Wunsch haben mit dem Rauchen aufzuhören, fragen sich, ob die elektronische Zigarette (E-Zigarette) ein geeignetes Hilfsmittel ist, um sie auf ihrem Weg in die Rauchfreiheit zu unterstützen. Denn die elektronische Zigarette ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Ähnlich wie andere Nikotinersatzprodukte, z. B. Pflaster, Kaugummis oder Inhalatoren, können sie dabei helfen, den gewohnten Nikotinspiegel aufrechtzuerhalten – jedoch meist ohne die diversen schädlichen Stoffe einer herkömmlichen Zigarette. Denn im Unterschied zur traditionellen Zigarette findet bei einer E-Zigarette kein Verbrennungsprozess statt. Es wird eine nikotinhaltige Flüssigkeit - ein sogenanntes „Liquid" - erhitzt und der Nutzer inhaliert den dadurch entstehenden Dampf. Daher spricht man beim Konsum von E-Zigaretten häufig vom „Dampfen".
Dabei machen das zigarettenähnliche Aussehen, die vergleichbare Handhabung und der rauchähnliche Dampf beim Ausatmen die E-Zigaretten für Raucher zu einer beliebten Alternative. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt in ihrem Jahrbuch Sucht 2017, dass in der deutschen Bevölkerung derzeit etwa 1,1 Millionen Menschen E-Zigaretten nutzen.
Helfen E-Zigaretten beim Rauchstopp?
Viele E-Zigaretten-Anwender berichten, dass E-Zigaretten ihnen dabei helfen, den Tabakkonsum zu reduzieren oder sogar mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei wird oft als Vorteil empfunden, dass E-Zigaretten schnell verfügbar sind, um im Bedarfsfall zu „Rauchen“ und somit Nikotin aufnehmen zu können. Dadurch lassen sich meistens die Nebenwirkungen einer Entwöhnung mindern und die Menge an Nikotin im Körper insgesamt reduzieren.
Umfragen haben ergeben, dass in Deutschland im Jahr 2015 etwa 6 Prozent der gesamten Bevölkerung (16 Jahre und älter) E-Zigaretten konsumiert oder zumindest ausprobiert haben. Das entspricht etwa 4,8 Millionen Menschen. Allerdings sind nicht alle Konsumenten auch Raucher. Aufgrund der Aufmachung der E-Zigaretten sind diese Produkte auf der einen Seite zwar bei Rauchern beliebt, auf der anderen Seite aber vor allem bei jungen Menschen, die oftmals bisher gar nicht geraucht haben. Dabei ist die tatsächliche Zahl der Raucher, die E-Zigaretten bereits ausprobiert haben mit etwa 14 Prozent noch sehr gering. Zusätzlich sind bisher nur etwa 1 Prozent der Raucher dauerhaft zur E-Zigarette gewechselt. Des Weiteren zeigt eine Umfrage unter Rauchern, die E-Zigaretten verwenden, dass die E-Zigarette oftmals dazu genutzt wird, um weniger zu rauchen (35,4 Prozent) oder als weniger schädliche Alternative zu Tabakzigaretten (28 Prozent). Nur etwa 18 Prozent der Befragten haben allerdings angegeben, dass sie E-Zigaretten als Hilfsmittel nutzen, um mit dem Rauchen aufzuhören. Dazu kommt, dass vielen Rauchern die E-Zigarette alleine nicht ausreicht und sie oftmals gleichzeitig weiterhin die klassische Zigarette nutzen.
Bisher kann man keine genauen Aussagen dazu treffen, ob E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung unterstützen können. In manchen Fällen kann die Nutzung der E-Zigarette helfen, schrittweise vom Tabak loszukommen. Dabei sollte es aber das Ziel sein, vollständig das Rauchen aufzugeben und nicht ein Mittel durch ein anderes zu ersetzen. Insgesamt bewertet die deutsche Leitlinie die Beweislage für E-Zigaretten als unzureichend und schlussfolgert, dass E-Zigaretten nicht empfohlen werden sollen, bevor sie nicht unter den Bedingungen der Arzneimittelprüfung auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit untersucht worden sind.
Für Raucher mit dem Wunsch, aufhören zu wollen, ist das aktuell eine unklare Situation, da sich die Aussagen der Wissenschaft nicht mit den Werbeversprechen der E-Zigaretten-Hersteller decken. Allgemein kann man sagen, dass elektronische Zigaretten eine vergleichsweise junge Technologie sind, die erst in den vergangenen zehn Jahren entstanden ist. Es ist bislang unklar, ob die in E-Zigaretten enthaltenen Chemikalien weniger schädlich sind als die Chemikalien, die mit Tabakrauch inhaliert werden. Im Gegensatz zu zugelassenen Mitteln zur Raucherentwöhnung liegt für die Herstellung und Beschaffenheit von E-Zigaretten kein verbindlicher Standard vor. Dadurch kann die chemische Zusammensetzung der Inhaltsstoffe stark variieren. Bis eine genaue Regelung für die Industrie vorliegt, können die genauen Zusammensetzungen, die Technologie, die Zuverlässigkeit und die Sicherheit sich von Marke zu Marke beträchtlich unterscheiden.
Was sollten Sie tun?
Um für sich den richtigen Weg zur Rauchfreiheit zu finden, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Dieser kann einen auf Sie persönlich zugeschnittenen Entwöhnungsplan entwerfen, der Sie auf Ihrem Weg in die Rauchfreiheit unterstützt. Denn mit Hilfe Ihres Arztes haben Sie eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit*, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, als wenn Sie diesen Weg alleine gehen.