Die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, ist viermal höher, wenn Sie die Unterstützung eines Arztes und eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen.¹
Die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, ist viermal höher, wenn Sie die Unterstützung eines Arztes und eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen.¹
Rauchen verursacht eine Vielzahl von Erkrankungen. Kein Wunder, enthält Tabakrauch doch fast 5.000 unterschiedliche Substanzen, die zum Großteil schädlich sind. Vor allem die Lunge, aber auch Blutgefäße und andere Organe werden in Mitleidenschaft gezogen. Gerade Menschen mit Vorerkrankungen können durch rauchfreies Leben stark profitieren und ihre Gesundheit merklich verbessern.
Häufige Erkrankungen bei Rauchern:
COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung):
COPD wird hauptsächlich durch Rauchen ausgelöst, daher ist der Rauchstopp auch die effektivste Maßnahme, um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. So wird es auch in den aktuellen medizinischen Leitlinien empfohlen. Sprechen Sie am besten mit einem Lungenfacharzt (Pulmologe), der Ihre Erkrankung behandeln und Ihren Rauchstopp unterstützend begleiten kann. (Weitere Informationen finden Sie auch auf der Seite Lungenatlas des Berufsverbandes.)
Interessant: Eine Studie der Uni Chemnitz untersucht, inwiefern sich die Abstinenzraten unter COPD-Patienten anders entwickeln, wenn Ihnen alle Optionen einer Rauchentwöhnung kostenfrei zur Verfügung stehen. Den Studienteilnehmern wurden dabei entweder mit einem Informationsgespräch inkl. -broschüre beim Rauchstopp unterstützt oder sie erhielten eine ausführliche Betreuung nach Leitlinie Tabakentwöhnung, die die Teilnahme an einem Rauchstopp-Programm sowie die Option einer medikamentösen Unterstützung vorsieht. Mehr Informationen dazu finden Sie auch auf der Website der ATEMN-Studie. Aktuell wird die medikamentöse Rauchentwöhnung in Deutschland selbst für vorerkrankte Raucher leider nicht erstattet.
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. S3-Leitlinie. Tabakentwöhnung bei COPD. Stand Dezember 2013, http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-005l_S3_Tabakentw%C3%B6hnung_bei_COPD_2014-03.pdf
Asthma:
Asthma ist eine Erkrankung, bei der die Atemwege verengt sind und Schleim in der Lunge die Atmung erschwert. Durch das Rauchen werden die Atemwege ebenfalls verengt, es kann also zu einem akuten Asthmaanfall kommen. Außerdem reduziert das Rauchen die Wirksamkeit der Asthmamedikamente. Ein Rauchstopp ist – wie es auch in den aktuellen medizinischen Leitlinien empfohlen wird - also gerade für Asthmapatienten wichtig, sprechen Sie hierfür mit Ihrem Facharzt.
Quelle:
Deutsche Atemwegsliga und Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Pneumologie 2006;60:139-183
Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
Ein großer Teil der durch Rauchen bedingten Krankheiten sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nikotin schädigt die Gefäße und erhöht damit stark das Schlaganfall-Risiko und das Risiko eines Herzinfarkts. Durch das Rauchen verengte Blutgefäße transportieren zu wenig Blut, auch in die Beine. Daher ist eine weitere Folge des Rauchens die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), häufig unter Begriffen wie „Schaufensterkrankheit“ oder „Raucherbein“ bekannt. Nach einem konsequenten Rauchstopp regenerieren sich die Gefäße, die Leistungsfähigkeit kehrt zurück und das Krankheitsrisiko sinkt deutlich. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, der Sie bei Ihrer Rauchentwöhnung kompetent unterstützen wird.
Diabetes:
Rauchen ist ein Risikofaktor bei der Entwicklung von Diabetes, der „Zuckerkrankheit“. Die wesentlichen gesundheitlichen Probleme liegen in der Kombination von Rauchen und Diabetes. Das Risiko, z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einen Schlaganfall, ernste Durchblutungsstörungen und Nierenerkrankungen zu bekommen, lässt sich durch Verzicht auf Zigaretten deutlich senken. Dies spiegeln auch die aktuellen medizinischen Leitlinien zur Behandlung von Diabetes Typ 2 wider, in denen die Rauchentwöhnung empfohlen wird.
Quelle:
Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wis-senschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes – Langfassung, Stand November 2014.